JD.com will bei MediaMarkt und Saturn einsteigen – und niemand redet über die Folgen

Heute Abend wurde bekannt, dass das chinesische Internetunternehmen JD.com Anteile an der Ceconomy AG kaufen will – der Muttergesellschaft von MediaMarkt und Saturn. Reiche deutsche Familien, bisherige Großaktionäre, wollen offenbar aussteigen.

Ein Börsengeschäft – muss uns das interessieren?

Ja, unbedingt. Nicht weil JD.com ein chinesisches Unternehmen ist, sondern wegen dessen Expertise: Onlinehandel im großen Stil.

JD.com weiß, wie man Warenströme beschleunigt, Margen maximiert und Konsum ankurbelt – besonders im Bereich Elektronik und Haushaltsgeräte.

Genau hier liegt das Problem: In einem ohnehin übersättigten Markt soll noch mehr Umsatz gemacht werden – auch mit noch mehr Geräten, die wahrscheinlich oft nur kurz halten, schlecht reparierbar sind und auf jeden Fall wertvolle Ressourcen verbrauchen.

Und in der ARD? Kein Wort dazu. Weder in „Wirtschaft vor acht“ noch in der Tagesschau ein Hinweis auf die sozialen oder ökologischen Folgen dieses möglichen Deals. Kein kritischer Blick darauf, dass dieses Geschäftsmodell weder zur Einhaltung planetarer Grenzen beiträgt noch dem Gemeinwohl irgendwo auf der Erde dient.

Was sich hier abzeichnet, ist eine Katastrophe – für Umwelt, Beschäftigte und letztlich auch für Verbraucher*innen. Nur JD.com könnte profitieren.

Dass ein solcher Vorgang hierzulande kaum hinterfragt wird, ist erschreckend. Es wird höchste Zeit, umzudenken: Wirtschaft darf nicht länger nur auf Wachstum und kurzfristige Gewinne setzen, sondern muss auf Langlebigkeit, Reparierbarkeit und vor allem auf Kreislaufwirtschaft ausgerichtet sein.

Das scheint aber weder das Geschäftsmodell noch die Motivation des Megadeals zu sein.

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